Magister G.Körner wurde am 28.11.1717 in Pölbitz bei
Zwickau als Sohn eines Bauern und Dorfrichters geboren.
An seiner Schule war der hochintelligente Junge vier Jahre famulus scholae.
Seine Abitur-Abschlussrede hielt er in sorbisch.
Am 23.06.1739 nahm der wissbegierige, jedoch mittellose junge Mann sein Theologiestudium in Leipzig auf.
Er wurde Mitglied der wendischen Predigergesellschaft. Seine Sprachkenntnisse faszinierten schon damals.
Es hieß in seinem Nachruf, er konnte 20 Sprachen lesen und verstehen und 10 fließend sprechen.
Ab dem 23.06.1745 nahm er als kursächsischer Feldprediger am 2.
Schlesischen Krieg (1744/45) teil.
Nach dem Friedensschluss kam er mit den Truppen 1746 erstmals nach Bockau ins Quartier zu Georg
Schneider.
Am 8. Sonntag nach Trinitatis im Jahre 1747 fand seine Einweisung, 30-jährig, als Pfarrer in Bockau
(genannt "Wurzelbucke") statt.
Er kümmerte sich nun sehr intensiv seelsorgerisch um seine Gemeinde und um den Aufbau einer leistungsfähigen Schule. Gleichwohl fand er daneben Zeit, seine praxisorientierten wissenschaftlichen Studien fortzusetzen. Hier in Bockau, im tiefsten, verschlafenen Erzgebirge, entstand sein umfangreiches deutsch-sorbisches Wörterbuch.
Zum Neujahr 1750 erschien erstmals das Heft "Kurzer Abriss einiger alter und neuer Nachrichten von dem Bergflecken Bockau bey Schneeberg im Meißnischen Obererzgebirge". Diese Hefte erschienen bis 1955
in jedem Jahr mit neuem Inhalt.
Die "Bockauischen Nachrichten" berichteten aus den Bereichen Kirche, Schule, Wirtschaft und Natur.
Die Brücke zu den Anfängen unseres Dorfes schlug der Chronist durch seine "Bockauische Chronik".
Er heiratete 1755 die Tochter seines Amtskollegen Schindler aus Schneeberg.
Am 03.05.1772 starb dieser hochbegabte, schon zu seiner Lebzeit als Autorität anerkannte und weithin berühmte Gelehrte und Seelsorger während der Hungerjahre im Erzgebirge.
Beerdigt wurde er auf dem Gottesacker in Bockau zur Seite des großen Kirchentores.